Milliarden Euro
wurden von 2014 bis 2020 für marktbezogene Ausgaben und Direktbeihilfen geplant.
Flächendeckender Schutz für bestäubende Insekten kann in Europa nur erreicht werden, wenn dieses Thema integraler Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wird. Die Ziele und Ausgestaltung der Agrarpolitik gehören zu den zentralen Arbeitsfeldern der Aurelia Stiftung. In diesem speziellen Projekt wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Recherchen ein Positionspapier mit Handlungsempfehlungen erarbeitet. Es wurde mit den Deutschen und Europäischen Imkerverbänden abgestimmt, um gemeinsam möglichst großen Einfluss auf die Verhandlungen über die Neugestaltung der Agrarförderung ab 2020 nehmen zu können.
Milliarden Euro
wurden von 2014 bis 2020 für marktbezogene Ausgaben und Direktbeihilfen geplant.
Milliarden Euro
wurden für die Entwicklung des ländlichen Raums geplant.
Prozent
des gesamten EU-Haushaltes werden für marktbezogene Ausgaben und Direktbeihilfen sowie die Entwicklung des ländlichen Raums ausgegeben.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU besteht seit 1962 und hat ihren ursprünglichen Zweck darin, die Versorgung mit hochwertigen, sicheren und erschwinglichen Lebensmitteln zu gewährleisten und die europäischen Landwirte zu unterstützen. Die Förderleitlinien der GAP werden in der Regel alle sieben Jahre neu beschlossen und richten sich nach den mehrjährigen Haushaltsplänen der EU. Von 2014 bis 2020 sind 312,7 Mrd. EUR für markt- bezogene Ausgaben und Direktbeihilfen (Säule 1) geplant sowie 95,6 Mrd. EUR für die Entwicklung des ländlichen Raums (Säule 2). Insgesamt werden dabei 38 % des Haushaltes der EU ausgegeben.
Seit 2015 gibt es in Deutschland sogenannte Greening-Bausteine in der Säule 1: Rund 85 Euro (Ca. ein Drittel der Flächenprämie) werden seitdem an konkrete Umweltleistungen (Erhalt von Dauergrünland, Anbaudiversifizierung auf Ackerflächen und Bereitstellung von fünf Prozent „ökologischer Vorrangflächen“) gebunden. Damit sollen Leistungen für Klimaschutz, Erhaltung von Arten, vielfältige Kulturlandschaften und eine nachhaltige Produktion gefördert werden. Bienen- und Insektenschutz muss eine ressort-übergreifende Querschnittsaufgabe werden. Die Roadmap der Bestäuber-Initiative der EU-Kommission stellt wesentliche Probleme der bestäubenden Insekten zwar richtig dar. Unerwähnt bleibt allerdings die Schlüsselrolle der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union bei der Lösung der Probleme. Flächendeckender Schutz für bestäubende Insekten kann in Europa nur erreicht werden, wenn dieses Thema integraler Bestandteil der bevorstehenden GAP-Reform 2020 wird.
Im Projekt untersuchte Johann Lütke Schwienhorst die europäische Agrarpolitik und ihre bevorstehende Reform. Er war dafür in Teilzeit bei der Aurelia Stiftung als agrarpolitischer Referent beschäftigt und führte zunächst eine weitreichende Analyse der Wirkungen des Greenings der GAP-Reform 2013 auf bestäubende Insekten durch. Dabei wurden insbesondere die Effekte der Ökologisierungs-Komponenten untersucht. Johann Lütke Schwienhorst ist gelernter Landwirt und Bio-Imker und studierte an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) Öko-Agrarmanagement. Er verfasste innerhalb der Projektlaufzeit seine Masterarbeit zu diesen Themen.
Aus der wissenschaftlichen Arbeit für die HNE hat Aurelia ein Positionspapier mit qualifizierten kurz- und mittelfristigen Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, um mit den Deutschen und Europäischen Imkerverbänden Einfluss auf die Verhandlungen über die Neugestaltung der Agrarförderung ab 2020 zu nehmen.