Ziel des 2018 gestarteten Projektes „Weiterbildung Bienenpädagogik“ ist es, Pädagog*innen und Imker*innen eine Fortbildungsmöglichkeit zu Bienenexpert*innen zu bieten. Die Teilnehmenden werden in kompakten Wochenendseminaren dazu befähigt, begeisternde Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Bienen praktisch umzusetzen. In schulischen Bienen-AGs oder außerschulisch in Umweltzentren oder bei Imker*innen – Bienen sind ideal, um Kindern und Jugendlichen den Kontakt und einen Zugang zur Natur zu ermöglichen. Das Projekt wurde von der Aurelia Stiftung startfinanziert und hat sich mittlerweile erfolgreich etabliert.
Eine wichtige Quelle für konkrete Erfahrungen und für die Entfaltung der eigenen Potenziale ist die Interaktion mit der Natur. Bienen eignen sich sehr gut dafür, Kinder und Jugendliche die Liebe zur Natur entdecken zu lassen. Sie berühren einen außerordentlich komplexen Lebenszusammenhang, der Kinder und Jugendliche herausfordert, ökologische Zusammenhänge zu erkennen und die Schutzbedürftigkeit von Honig- und Wildbienen sowie anderen Bestäubern zu verstehen.
Die Arbeit mit den Bienen ist eine tolle Möglichkeit, Teil des Jahresrhythmus zu werden. Selbst erwirtschaftete Lebensmittel, wie die Ernte des eigenen Honigs, vermitteln Achtung vor Lebensmitteln und einen sorgsamen Umgang damit. Entsprechend ihrem Alter begreifen Kinder und Jugendliche in ganz persönlicher Weise die Grundzüge nachhaltiger Entwicklung sowie einer umweltgerechten Ernährung und Landwirtschaft. Orte der schulischen und der außerschulischen Bildung sind ideal, um Kindern und Jugendlichen den Kontakt und einen Zugang zu den Bienen zu ermöglichen.
Erfolge und Ausblick
Das Projekt konnte dank der Förderung (Vorfinanzierung) durch die Aurelia Stiftung erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden. Für die Fortbildung wurden ein bienenpädagogisches Curriculum zur Vermittlung von Grundwissen in den Bereichen ökologische Bienenhaltung, Biodiversität, Blühpflanzen im Jahreskreislauf, Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie die Praxis der Natur- und Erlebnispädagogik in der praktischen Imkerei erarbeitet. Als zentraler Bestandteil dieses Curriculums wurden Kursunterlagen zum Themenbereich „Bienenpädagogik“ erstellt: zielgruppenspezifische Arbeitsblätter, Projektberichte, Skripte der einzelnen Module, eigene Mitschriebe und fortlaufende Publikationen.
Seit 2018 finden die Weiterbildungskurse nun kontinuierlich an der Forschungsimkerei Fischermühle in Rosenfeld statt. Für die Organisation und Durchführung des Kursangebots ist die Initiative „Bienen machen Schule“ von Mellifera e.V verantwortlich. Durch das Projekt wurde ein vorbildlicher Qualitätsstandard für die „Bienenpädagogik“ in Deutschland geschaffen. Ein vergleichbares zertifiziertes berufsbegleitendes Fortbildungsangebot für Pädagog*innen und Imker*innen zum Thema „Bienenpädagogik“ existierte bis dato nicht.