Prof. Dr. Josef Settele arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ – in Halle/Saale, wo er das Department „Naturschutzforschung“ leitet. Er ist promovierter Agrarwissenschaftler und Professor für Ökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er schreibt:
Lieber Thomas Radetzki, Du bist als Pionier auf dem Feld ökologischer Bienenhaltung erfolgreich gewesen, weil Du in die Tiefe der praktischen Details gegangen bist. Mein Job sind zunächst die wissenschaftlichen Details. In der weltweiten Community des Weltbiodiversitätsrates IPBES erarbeiten wir so ein wissenschaftsbasiertes Gesamtbild und entwickeln mögliche Transformationspfade. Ich nutze jede Gelegenheit, sie in der Politik und bei Verbänden anzumahnen. Deshalb stehe ich Euch im Rahmen meiner Möglichkeiten gerne als wissenschaftlicher Beirat bei. Es gelingt uns nur zusammen, viel Glück also für die Botschaft der Bienen!“
Seit vielen Jahren ist Josef Settele in internationale Assessments involviert und war u.a. koordinierender Leitautor (CLA) im 5. Sachstandsbericht des IPCC und CLA im Bestäubungs-Assessment des Weltbiodiversitätsrates IPBES. Er war/ist Co-Chair des Globalen Assessments von IPBES und ist Mitglied des MEP (Multidisciplinary Expert Panels) von IPBES. Sein Forschungsgebiet Entomologie (Insektenkunde) hat er stets eingebettet in Analysen von Landnutzungssystemen – sowohl im Hinblick auf landwirtschaftliche Produktion als auch Schutz der Artenvielfalt. Prof. Settele leitet das Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD), das einzige deutschlandweite Langzeitmonitoring für Insekten. Im November 2020 veröffentlichte er das Buch „Die Triple-Krise“, worin er die Gründe und Folgen der dreifachen Krise aus Artensterben, Klimawandel und Pandemien analysiert. Die deutschen Bundesregierung hat ihn in den SRU (Sachverständigenrat für Umweltfragen) berufen und von Bundes-Umweltministerin Steffi Lemke wurde er in den WBNK (wissenschaftlichen Beirat für natürlichen Klimaschutz) berufen.