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Studie zur Pestizid-Abgabe: Einsatz von Pestiziden lässt sich halbieren

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Die Ergebnisse einer Studie zur Wirksamkeit einer Pestizid-Abgabe in Deutschland zeigen: diese ist machbar und der Pestizideinsatz lässt sich langfristig halbieren. Die Aurelia Stiftung und weitere Verbände haben die Studie gefördert.

Eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt, wie sich der Einsatz von Pestiziden durch eine Pestizid-Abgabe in Deutschland reduzieren lasse. Auch dadurch könne das Ziel der EU-Kommission, den Pestizideinsatz bis 2030 zu halbieren, erreicht werden. Die Aurelia Stiftung und weitere Verbände, darunter GLS Bank und Greenpeace, haben die Studie in Auftrag gegeben und gefördert. Die Ergebnisse der Studie und die daraus abgeleiteten politischen Forderungen der Verbände wurden in einer öffentlichen Pressekonferenz vorgestellt.

Wie die Abgabe aussehen sollte

Die Autoren der Studie haben unterschiedliche Konzepte untersucht, wie sich die Menge an verkauften chemischen Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen sowie die damit behandelbare Fläche in Deutschland durch eine Abgabe auf Pestizide reduzieren lasse. Dazu haben die Wissenschaftler den Pestizideinsatz in Deutschland und Dänemark analysiert und ein Datenbankmodell entwickelt, womit sie die Effekte auf Preise, Absatzmengen und die behandelbare Fläche simulieren sowie das Aufkommen abschätzen konnten. Die Autoren empfehlen die Einführung des modifizierten UFZ-Konzepts, das 2015 entwickelt wurde, mit einem für Herbizide und Insektizide um 50 % erhöhten Abgabenniveau.

„Pestizide variieren in ihrer Wirksamkeit bis zum Tausendfachen. Wichtig ist daher, dass eine Abgabe an die maximal zulässige Aufwandmenge je Hektar und Jahr anknüpft – und damit an die Wirksamkeit auf dem Feld sowie die Nebenwirkungen und Risiken für die Umwelt“, sagt Stefan Möckel, Studienleiter und Jurist am UFZ. Während bei hochwirksamen Mitteln nur wenige Gramm erlaubt sind, sind bei weniger wirksamen Mitteln mehrere Kilogramm zulässig. Der Pestizidexperte und Mitautor Lars Neumeister ergänzt: „Eine Abgabe sollte Herbizide und Insektizide höher besteuern, da von ihnen direkt und mittelbar vielfältige negative Effekte für die biologische Vielfalt – wie Insekten und Vögel – ausgehen und zugleich hier viele nicht-chemische Alternativen bestehen.“

Entlastung der Natur und Biodiversität

Mit der Pestizid-Abgabe sehen die Wissenschaftler die Möglichkeit, das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Einsatz von Pestiziden zu verändern. Es ließen sich dadurch Anreize schaffen, sparsamer mit Pestiziden umzugehen und auf nicht-chemische Alternativen zurückzugreifen. Durch die steigenden Pestizidpreise, sinke die Nachfrage, was letztendlich auch zu einer Entlastung der Natur und Biodiversität führe, wie Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace und Podiumsgast bei der Pressekonferenz, festhält.

Die Abgabe, darunter verstehen die Autoren der Studie Steuern und nicht-steuerliche Abgaben, soll bei den Herstellern, Importeuren und Händlern von Pestiziden erhoben werden. Die Einnahmen durch die Abgabe sollten für den ökologischen Umbau an die Landwirtschaft zurückfließen, sagt GLS Bank-Vorstandssprecher Podiumsgast bei der Pressekonferenz Thomas Jorberg.

Laut der Verbände kann die Pestizid-Abgabe nur eine von vielen Maßnahmen sein, um dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken. Die beteiligten Verbände fordern von der im Herbst neu gewählten Regierung, die Pestizid-Abgabe als ein wichtiges Instrument umzusetzen, um die Ziele der europäischen Farm2Fork-Strategie zu erreichen.

Die vollständige Studie finden Sie unter gls.de/pestizidabgabe

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